Portrait der Firma A.E. Hauffe, ehemalige Spezialfabrik für Kohle- und Durchschreibpapier

Albert Emil Hauffe gründete die Firma und führte sie bis 1919

Martin Hauffe letete den Betrieb 1919 bis 1945

Elisabeth Hauffe setzte die Arbeit ihres Mannes fort bis 1956

Peter Hauffe führte das Werk bis zu seinen frühen Tod am 16. 7. 1965


1896-1919
Am Anfang standen eine Erkenntnis und unternehmerische Tatkraft: Albert Emil Hauffe sah richtig, dass fortschreitende Industrialisierung sich auch auf die Büro- und Schreibarbeit auswirken würde. Er gründete, obwohl Inhaber der bedeutenden Bandfabrik l. G. Hauffe, die „Fabrik chem.-techn. Papiere A, E. Hauffe" und wagte sich damit auf ein ganz neues Gebiet. Das besondere Augenmerk galt von Anfang an dem „Farbpapier" und „Kohlepapier", das damals für die wenigen existierenden Schreibmaschinen noch größtenteils aus Amerika eingeführt wurde.
Der Weg zu den Anfangserfolgen war mühsam und der endgültige Durchbruch kam erst nach Jahren. Deshalb war zunächst Lichtpauspapier das Haupterzeugnis, für das schon kurz nach der Jahrhundertwende eine Niederlassung in Odessa eingerichtet wurde.
Die vorausschauende Unternehmensführung hatte den Betrieb gut vorangebracht bis der erste Weltkrieg ausbrach, der die steile Aufwärtsbewegung unterbrach.

1919-1945
Nach Kriegsende übernahm der Sohn des Gründers, Martin Hauffe, mit neuen Impulsen die Leitung des Werkes. Die Fabrikation wurde durch neuen Raum und neue Maschinen ausgeweitet, Verwaltung und Vertrieb neu organisiert, die Qualität der Erzeugnisse laufend verbessert. Das Unternehmen erwarb sich wegen seiner hoch entwickelten Erzeugnisse und seiner Zuverlässigkeit ein hohes Ansehen in Fachkreisen; der Name „Hauffe" und die Marke „Polydor" hatten einen guten Klang. So entwickelte sich das Unternehmen bis zum zweiten Krieg zu einer der bedeutendsten europäischen Kohlepapierfabriken. In die dreißiger Jahre fällt auch der Beginn der Herstellung von Einmal-Kohlepapier, dem eine so große Bedeutung zufallen sollte.

1946-1952
Von Bomben verschont, überstand das Unternehmen den Krieg unbeschädigt, verlor aber seinen Inhaber, der vermisst im Krieg blieb. Mit nur einem Viertel der Belegschaft vegetierte der Betrieb mühsam dahin, um schließlich nach verzweifeltem Kampf um seine Existenz in der DDR enteignet zu werden.

1953 - Ein neuer Anfang
In Lahr fand man 1953 in gemieteten Räumen einen neuen Anfang. In den schweren Jahren dieses Neubeginnens traf ein weiterer Schicksalsschlag das Unternehmen: Frau Elisabeth Hauffe, die an die Stelle ihres Gatten getreten war, erlitt 1956 einen tödlichen Autounfall. 1965 ereilte den Sohn Peter Hauffe, der nach seinem Studium soeben in die Firma eingetreten war, das gleiche Schicksal.
Seit 1953 wird das Unternehmen von dem Mitinhaber Erich Hentschel geleitet. Ihm steht ein Team tüchtiger Mitarbeiter zur Seite.

1962
1962 wurde der Neubau bezogen,.der inzwischen um drei Bauabschnitte erweitert werden konnte.

1971
1971 dürfen wir mit Freude und ein wenig Stolz auf das Erreichte das 75-jährige Bestehen feiern. Außer dem herkömmlichen Kohle- und Durchschreibpapier wird heute hauptsächlich Einmalkohlepapier hergestellt, auch die Erzeugung von neuartigem selbstschreibendem Druckpapier wurde in jüngster Zeit aufgenommen.
Hauffe"-Erzeugnisse sind heute wieder zu einem festen und guten Begriff insbesondere bei Druckereien geworden.